Bohrmaschine

(Auch) Alte Bohrer bohren gut!

Wie eine Ständerbohrmaschine der modernsten Technik funktioniert lernen Auszubildende der Metalltechnik bereits im ersten Ausbildungsjahr. Dass es eine solche Bohrmaschine schon vor fast 100 Jahren gab und wie diese funktioniert hat, konnten die Auszubildenden des Berufsbildungswerks Nordhessen in Kassel am Original erfahren. Roland Metz, Berufsschullehrer der Staatlichen Berufsschule, fand die Rarität durch Zufall bei einem Alteisenhändler:

In der Ausbildungswerkstatt Metalltechnik haben die jungen Auszubildenden die alte Ständerbohrmaschine gereinigt, zerlegt, neue Bauelemente angefertigt und eingebaut. Nach zwei Monaten Projektarbeit hatten sie sie soweit in Schuss gebracht, dass der Originalzustand wieder hergestellt war. Besonders deutlich wurde dabei die Funktionsweise der einzelnen Baugruppen dieser alten Maschine.

„Alle waren sehr motiviert und der eine oder andere glänzte mit bisher verborgenen Fähigkeiten“, beschreibt Metz begeistert das Projekt. Übersetzungsverhältnis, Drehzahlberechnung und Wirkungsgrad sind aufgrund der offen liegenden Technik im Vergleich zu heutigen Maschinen wesentlich leichter beim Betrieb des Modells nachzuvollziehen. Allerdings nur zu Übungszwecken, denn die Unfallgefahr bei dieser Technik ist groß.

„Die Aufarbeitung der bereits verschrotteten Ständerbohrmaschine war ein handlungsorientiertes Kooperationsprojekt zwischen Ausbildung und Berufsschule“, so Peter Mirk, Ausbilder im Bereich Metalltechnik und zuständig für das erste Ausbildungsjahr. Die Auszubildenden lernten theoretisch und praktisch Arbeitsbedingungen während der industriellen Revolution kennen und erfuhren Einzelheiten über die geschichtliche Entwicklung des Bohrens. Das Demonstrationsmodel hat nun seinen Platz im Foyer des Berufsbildungswerks in Kassel gefunden.

Auf dem Schrottplatz …

… und fast fertig

Der Antrieb vorher …

… und mit neuen Riemen

Das Firmenschild vorher …

… und auf Hochglanz poliert

Aus Alt …

… mach Neu

Geschafft … und fertig!